Die Blockchain ist dabei unser Geldwesen für immer zu verändern und nur die wenigsten Menschen scheinen das mitzubekommen.
Unser Geld hat im Laufe der Menschheitsgeschichte eine faszinierende Entwicklung hingelegt: In den 5.000 Jahren menschlicher Zivilisation haben zwischenzeitlich mehr als 2.000 Waren die Rolle des Geldes übernommen – von Muscheln, Steinen, Pfeilspitzen oder der Kaurischnecke wurde auf alles denkbare zurückgegriffen, was dem Kernnutzen von Geld entsprach. Heute denken die meisten Menschen beim Thema „Geld“ vor allem an unsere Euro,- oder Dollar-Währungen, die wir tagtäglich wie selbstverständlich nutzen. Doch wie entsteht dieses Geld eigentlich, wie kommt es in Umlauf und warum verliert es im Zeitablauf immer weiter an Wert? – Fragen, auf die die meisten Menschen erstaunlicherweise oft nur sehr vage Vorstellungen und Antworten haben.
Angesichts der hohen Inflation und einer immer weiter ausufernden globalen (Neu-)Verschuldung, stellen sich jedoch immer mehr Menschen intuitiv die Frage, ob dieses System überhaupt „nachhaltig“ ist bzw. ob uns diese Schuldenorgie nicht irgendwann um die Ohren fliegen wird – durchaus berechtigte Fragen und tatsächlich muss auch die Frage gestellt werden, welche ökonomischen und gesellschaftlichen Folgen mit unserem aktuellen, ungedeckten (Schuld-)Geldsystem verbunden sind und ob es nicht an der Zeit ist, über bessere, nachhaltigere Geld-Alternativen nachzudenken.
Genau diese Überlegungen waren es auch, die einen gewissen „Satoshi Nakamoto“ auf den Plan riefen und ihn dazu motivierten, an einem diametralen Gegenentwurf zu unserem traditionellen Geldsystem zu arbeiten. Am 3. Januar 2009 – also genau am Höhepunkt der Finanzkrise – veröffentlichte er schließlich den Bitcoin Code. Es war die Geburtsstunde des Bitcoin, der ersten dezentralen und rein digitalen Währung der Welt. Das Besondere daran: Mit dem Bitcoin lassen sich erstmals digitale Werte manipulationssicher über das Internet verschicken – und zwar “peer-to-peer”, ohne das es dazu noch einen Intermediär, wie eine Bank, benötigt. Das Bitcoin-Netzwerk operiert also vollkommen unabhängig von zentralen Instanzen, wie einer Zentralbank oder einem Unternehmen. Die Technologie dahinter ist revolutionär wie faszinierend zugleich. Satoshi gelang es mit der Blockchain eine ganz neue Technologie zu erschaffen, die die vorherrschende Philosophie des Geldes und damit auch das System der Zentralbanken grundlegend in Frage stellte.
Vom Bitcoin-System und der Blockchain inspiriert, wurde in den vergangenen Jahren eine Lawine an Innovationen und Projekten losgetreten, von denen einige schon jetzt das Potenzial haben, ganze Wirtschaftszweige, darunter auch den Finanzsektor auf den Kopf stellen – in einer Weise, wie die E-Mail das Postwesen verändert hat.
Was bedeuten diese Errungenschaften nun für unser Geld? Bahnbrechende Innovationen brauchen in der Regel eine gewisse Vorlaufphase, bis sie die breite Gesellschaft durchdringen. Auch das Internet wurde in seiner Anfangszeit häufig noch sehr kritisch beäugt. Es mussten erst einige Jahre vergehen bis immer mehr Menschen die Vorteile erkannten und es schließlich zu nutzen begannen. Dasselbe gilt nun auch für die Verwendung von digitalen Währungen. Momentan befinden wir uns noch in der Übergangsphase zur nächsten Evolutionsstufe des Geldes – den digitalen Währungen: Und wer genau hinsieht, erkennt, dass sich die Umrisse des zukünftigen Geldes bereits heute am Horizont abzeichnen:
Das Geld von Morgen wird die Vorteile der Blockchain-Technologie nutzen und uns noch nie dagewesene Möglichkeiten bereit halten, wie wir in nicht allzu ferner Zukunft bezahlen, sparen, investieren und auch Finanzdienstleistungen nutzen. Eine Schlüsselrolle hierbei nehmen dezentrale Finanzdienstleistungen (auch bekannt als „DeFi“), ein. Diese ermöglichen es, bestehende Finanzdienstleistungen auf eine offenere, demokratischere und transparentere Weise umzusetzen. Was für viele noch sehr theoretisch klingt, wird sich in der Praxis als echter Gamechanger erweisen. Schon heute sind bestimmte Anwendungsfälle weitaus effizienter als bei traditionellen Finanzdienstleistern.
Das Geld von Morgen wird vielfältiger – derzeit bezeugen wir die Entstehung einer neuen Vielfalt des Geldes. Neben staatlichen Währungen werden immer mehr digitale Währungen aus dem privaten Sektor emittiert. Bitcoin und Ethereum sind dabei nur die prominentesten Beispiele. Ein wichtiger Treiber der neuen Vielfalt ist die voranschreitende „Tokenisierung“ – einem Megatrend, bei dem im Prinzip alle realen Vermögenswerte dieser Welt – von Immobilien, Edelmetallen, Aktien, Rohstoffen, Kunstwerken, etc. – digitalisiert und in kleinere Anteile (so genannte Token) zerlegt werden. Diese Token „verbriefen“ dann das anteilige Eigentum an dem digitalisierten Vermögenswert samt bestehender Rechte und Pflichten. Die digitalen Sachwerte sind auf einer einzigen digitalen Geldbörse („Wallet“) direkt auf dem Smartphone speicher- und handelbar – womit das Smartphone zur eigenen Bank wird. Durch die Nutzung bestimmter Debit-Karten können tokenisierte Vermögenswerte sogar für direkte Zahlungszwecke verwendet werden – sie werden also sprichwörtlich zu Geld. Was für die meisten Leute noch befremdlich, gar utopisch klingen mag, könnte schon in naher Zukunft zur Normalität gehören. Die technischen Möglichkeiten sind bereits da und sie werden stetig weiterentwickelt. Täglich entstehen neue, spannende Projekte, die das Bestehende noch effizienter, sicherer und nutzerfreundlicher machen. In meinem Blog stelle ich einige dieser Gamechanger-Projekte vor und ich zeige Möglichkeiten auf, wie Sie bereits heute vom Megatrend der Tokenisierung profitieren können.